Gründer des Weinguts sind Sylvias Großvater Fritz Charissé und sein Bruder Jakob. Anfangs ist das Weingut noch im Gasthaus und Gartenwirtschaft „Zum goldenen Anker“ zuhause, die Weinberge stammen zum großen Teil aus Familienbesitz. Später, nachdem Bruder Jakob aus dem Weinbau ausgestiegen ist, verlegt Fritz das Weingut auf sein eigenes Grundstück und führt das Weingut alleine weiter.
Nach dem vorerst letzten Jahrgang 2003 geht Fritz in den wohlverdienten späten Ruhestand. Das Weingut wird aufgelöst, die Weinberge verpachtet. Zu diesem Zeitpunkt ist Sylvia erst 12 Jahre alt. Doch bedingt durch die vielen schönen Erinnerungen an ihre Kindheit reift in ihr in den folgenden Jahren der Wunsch heran, die Familientradition fortzusetzen.
2016 beginnt Sylvia mit einem Vorpraktikum für ein Weinbau- & Oenologie-Studium. 2018 startet das Studium in Geisenheim – bedingt durch ihre eigentliche Arbeit jedoch in Teilzeit.
Da ihr Großvater die Kellertechnik zwar verkauft, die Weinberge jedoch lediglich auf 20 Jahre verpachtet hat, kann Sylvia im Jahr 2023 das Weingut mit dem alten Familiennamen wieder aufleben lassen.
Zusammengespartes, Kleinkredit und eine Förderung ermöglichen die Anschaffung von Presse, Pumpe und zahlreichen Tanks – das kleine Weingut Charissé bereichert seitdem die Winkler Winzerzunft. 2023 ist auch ihr erster Jahrgang, der in der kleinen Halle hinter dem Haus der Großeltern entsteht.